21. Juni 2014 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Zum zweiten Mal Sommerbeginn
In der Tat sind nach den Meteorologen, die bereits am 01. Juni den Sommer begannen, nun auch die Astronomen und damit die gesamte Bevölkerung dran. Schließlich richten sich die kalendarischen Jahreszeiten an den astronomischen Ereignissen aus.
Heute um 12:50:23 Uhr steht die Sonne über dem nördlichen Wendekreis
und wendet sich dann wieder dem Süden zu.
Damit beginnt der astronomische Sommer auf der Nordhalbkugel.
Welche der beiden Sommerperioden ist denn nun die bessere, wenn man
davon ausgeht, dass der Sommer als die warme Jahreszeit empfunden
wird.
Der Sommer ist die wärmste Jahreszeit, egal, ob man den
meteorologischen oder kalendarischen Sommer für die Statistik bemüht.
Und das, obwohl sich von der Sonneneinstrahlung her Frühjahr und
Sommer gar nicht unterscheiden.
Wie kommt es trotzdem dazu?
Die Luft wird von der Sonne nicht erwärmt. Sie ist gegenüber der
Sonnenstrahlung genau so empfindlich wie ein Blinder gegenüber dem
(sichtbaren) Licht. Erst an der Oberfläche, sei es Land, Wasser, Laub
oder Straßenbelag, wird die Sonnenstrahlung aufgenommen. Dadurch
erwärmt sich die Oberfläche und gibt die Wärme an die Luft ab. Nur
dadurch wird die Luft erwärmt.
Beim Sonnenhöchststand haben die Oberflächen und damit auch die Luft
noch nicht die maximale Temperatur erreicht. Das passiert daher erst
nach dem Sonnenhöchststand. Wie groß die Verschiebung ist, hängt
davon ab, wie groß die Energie sein muss, die Oberfläche zu erwärmen.
Für Wasser braucht man viermal so viel Energie wie für trockene Erde.
Deshalb ist die zeitliche Verschiebung über Wasser größer als über
Land.
Schauen wir uns nun die wärmsten 90 Tage auf der einsamen Insel
Helgoland an, so stellen wir fest, dass die wärmsten 90 Tage ziemlich
genau in den astronomischen Sommer fallen mit den wärmsten Tagen um
den 10. August.
Die Verschiebung beträgt also gut sieben Wochen gegenüber dem
Sonnenhöchststand.
Die Stationen im Binnenland haben die 90 wärmsten Tage während des
meteorologischen Sommers, also eine Verschiebung von knapp vier
Wochen gegenüber den 90 Tagen mit der maximalen Einstrahlung um den
Tag der Sonnenwende herum.
Die absolut wärmsten Tage werden um den Monatswechsel Juli/August
erreicht.
Damit ist die Frage klar beantwortet. Zum Festland passt der
meteorologische Sommer, zu den Inseln eher der kalendarische.
© Deutscher Wetterdienst
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