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19. Juni 2014 | Dipl.-Met. Christian Herold

Kalendarischer Sommeranfang

Am Samstag ist kalendarischer beziehungsweise astronomischer Sommeranfang. Kalendarischer Sommeranfang ist immer dann, wenn die Sonne ihren nördlichsten Punkt auf der scheinbaren Himmelskugel erreicht.

Dies ist am 21. Juni etwa um 12:50 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit der Fall. Dann steht die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis bei 23,4 ° nördlicher Breite. Die Sonne erreicht demnach an diesem Tag bei uns ihren höchsten Stand am Himmel. Uns erwartet somit der längste Tag beziehungsweise die kürzeste Nacht des Jahres.

Nach meteorologischen Gesichtspunkten befinden wir uns bereits im
Sommer. Denn der meteorologische Sommer beginnt immer am 1. Juni.
Während der astronomische Sommer erst am 23. September zur
Tagundnachtgleiche endet, zählen zum meteorologischen Sommer die 3
wärmsten Monate Juni, Juli und August, da es sich mit vollen Monaten
in der Statistik leichter rechnen lässt.

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Richtig sonniges Wetter mit sommerlichen Temperaturen findet man am
Samstag allerdings nur am Oberrhein und Richtung Bodensee. Dort kann
es bis zu 26 Grad warm werden. Ansonsten ist das Wetter zwei
geteilt. In der Südhälfte scheint bei Temperaturen von 19 bis 24
Grad häufig die Sonne, während es im Norden viele Wolken gibt, aus
denen einzelne Schauer fallen. Dort werden nur Höchstwerte um 17 Grad
erwartet. Auch in der Nacht wird es recht frisch. Zwar bleibt es
beim Spiel Deutschland gegen Ghana am Samstagabend fast überall
trocken, dennoch sollte man bei Temperaturen von 13 bis 17 Grad beim
Public Viewing eine Jacke mitnehmen. Im Süden wird die Nacht zum
Sonntag mit verbreitet einstelligen Werten dann richtig frisch.

Ursache für die kühlen Temperaturen ist ein Hochdruckgebiet über dem
Nordostatlantik und ein Tief über Skandinavien. Zwischen diesen
beiden Druckgebilden wird mit einer kräftigen nordwestlichen Strömung
kühle Polarluft Richtung Deutschland gelenkt. Diese Luft nimmt über
der Nordsee noch Feuchtigkeit auf, wodurch sich im Norden zahlreiche
Wolken bilden. Nur im Süden kann sich noch etwas wärmere Luft halten.
So eine Wetterlage stellt sich im Juni häufiger ein. Der daraus
folgende kühle Witterungsabschnitt wird auch Schafskälte genannt
(siehe Thema des Tages vom 18.06.). Die derzeitige Großwetterlage ist
relativ stabil, sodass sich das kühle Wetter besonders im Norden auch
in der kommenden Woche fortsetzt.




© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD