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22. Mai 2014 | Dipl.-Met. Christian Herold

Das Wetter zur Europawahl

Vom 22. bis zum 25. Mai wird wieder das Europaparlament gewählt. Nach den Wahlen wird häufig gemutmaßt, welchen Einfluss das Wetter über die Wahlbeteiligung auf den Ausgang der Wahl hatte.

Hält schönes Wetter vom Gang zur Urne ab, da man den Tag lieber mit Freizeitaktivitäten verbringt? Oder verhindert schlechtes Wetter, dass sich Unentschlossene vor die Tür wagen, um zur Wahl zu gehen? Ob das Wetter wirklich einen signifikanten Einfluss auf die Wahlbeteiligung hat, lässt sich nur schwer feststellen, da dies in erster Linie von vielen andern Faktoren abhängt. Was Sie beim Gang zur Wahlurne also nun an Wetter erwartet, soll im Folgenden erörtert werden.

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In Großbritannien und in den Niederlanden wird bereits heute gewählt.
Während es in Großbritannien heute nur zu kühlem "Schmuddelwetter"
mit zahlreichen Schauern reicht, ist es in den Niederlanden bei
wechselnder Bewölkung bei Höchstwerten um 24 Grad schon besser. Dort
sind aber ab dem späten Nachmittag kräftige Schauer und Gewitter zu
erwarten. Die Wahl in Irland am morgigen Freitag fällt bei
zahlreichen Schauern und Höchstwerten um 14 Grad ebenfalls ziemlich
ins Wasser.

In Tschechien und der Slowakei wird am Samstag gewählt. Auch dort
könnten kräftige Gewitter den Gang zur Wahlurnen verhageln.
Während unsere osteuropäischen Mitgliedsländer am Wahlsonntag mit
schwüler Subtropikluft und Temperaturen bis 30 °C und teils kräftigen
Gewittern zu kämpfen haben, bleibt es in Westeuropa relativ kühl. In
Portugal, Spanien und Frankreich muss bei Höchstwerten von meist nur
17 bis 23 Grad immer mal wieder mit Schauern und Gewittern gerechnet
werden. Das Land mit den größten Temperaturunterschieden am Wahltag
ist Finnland. Während man dort im Südosten in subtropischer Luft bei
Temperaturen von bis zu 27 Grad im lockeren T-Shirt zur Wahl gehen
kann, benötigt man im Norden des Landes im Einflussbereich von
arktischer Kaltluft, bei windigem Wetter und Temperaturen von kaum 7
Grad noch einen Wintermantel.

Sollte am Sonntag die Wahlbeteiligung in Deutschland nicht den
Erwartungen entsprechen, so wird es am Wetter wohl nicht gelegen
haben. Es sei denn, viele nutzen das schöne Wetter für einen
Sonntagsausflug, anstatt zur Wahl zu gehen. Bei Höchsttemperaturen
von 27 Grad im Osten und 24 Grad im Westen und einem Mix aus Sonne
und Wolken lässt sich der Sonntagsspaziergang ideal mit einem Besuch
im Wahllokal verbinden. Am Nachmittag sollte man dabei aber im Süden
und in den Mittelgebirgen auf den Himmel achten. Denn dort können
sich wieder Quellwolken bilden, die heftige Schauer und Gewitter mit
sich bringen.




© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD