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17. Mai 2014 | Dipl.-Met. Christian Herold

Die Eisheiligen sind vorbei, jetzt kommt der Sommer!

Der Mai war bisher mit einer Abweichung von -1,9 Grad deutlich zu kalt. Ursache dafür war, dass es auf der Rückseite von skandinavischen Tiefdruckgebieten immer wieder zum Vorstoß polarer Meeresluft nach Mitteleuropa kam.

Seit Anfang Mai hat diese Wetterlage mit nur kurzen Unterbrechungen angehalten. Die Folge waren Spätfröste Anfang Mai und tiefe Nachttemperaturen mit Bodenfrost zu den Eisheiligen. In der vergangenen Woche gab es sogar nochmals Schnee in den Hochlagen des Erzgebirges und des Schwarzwaldes. Auch die Alpen präsentierten sich oberhalb von etwa 1500 Metern tief verschneit. Würde diese Witterung den Mai über anhalten, wäre dies der kälteste Mai seit über 20 Jahren.

Doch dazu wird es nicht kommen. Pünktlich zum Ende der Eisheiligen
stellt sich die Wetterlage komplett um. Ein kräftiges Islandtief
zieht zu Beginn der neuen Woche Richtung Biskaya und setzt sich dort
fest. An seiner Ostflanke wird mit einer südlichen Strömung sehr
warme subtropische Luft nach Mitteleuropa geführt. Als Folge kommt es
bei uns zu einer deutlichen Erwärmung. Bereits am Montag bekommen wir
im äußersten Westen einen Sommertag. Der Dienstag wird dann mit
Höchstwerten von 24 bis 28 Grad fast überall sommerlich und ab
Mittwoch wird voraussichtlich an manchen Orten sogar die
30-Grad-Marke geknackt.

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Doch das sommerliche Wetter hat auch ein paar Schönheitsfehler. Die
herangeführte subtropische Luft ist auch sehr feucht, sodass mit
einer zunehmenden Schwüle und einer hohen Wärmebelastung zu rechnen
ist. Des Weiteren bilden sich in der schwülwarmen Luftmasse ab
Mittwoch häufiger Gewitter, die ein hohes Unwetterpotenzial haben.

Doch wie stabil ist diese Sommerwetterlage? Da sich über Russland ein
Hochdruckgebiet festsetzt, das bis Osteuropa reicht, wird die
West-Ost-Zugbahn der Tiefdruckgebiete blockiert, sodass wir auch
weiterhin auf der Vorderseite eines Tiefdruckgebietes in einer
südlichen Strömung verbleiben. Somit wird uns das schwülwarme
Sommerwetter mit zeitweiligen Gewittern voraussichtlich die ganze
Woche erhalten bleiben, wobei es ab Donnerstag besonders im
Nordwesten wahrscheinlich nicht mehr ganz so heiß wird.




© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD