19. April 2014 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Es ist an der Zeit ...
... sich einzucremen. Nur wenige, und das sind vor allem Dermatologen, die das Thema in diesem Jahr bereits im Februar in die Medien brachten, denken im April schon daran sich mit Sonnenschutzmitteln einzucremen.
Aber Mitte April steht die Sonne so hoch wie Ende August und dann
schützen sich selbst bereits Gebräunte selbstverständlich vor der
teils schädlichen Sonnenstrahlung.
Dass die Sonne Ende August und Mitte April gleich hoch steht, lasst
sich leicht abschätzen.
Der Beginn der kalendarischen Jahreszeiten fällt bei uns mit
astronomischen Ereignissen zusammen. Frühjahrs- und Herbstbeginn sind
mit der Tag- und Nachtgleiche und damit gleichem Sonnenstand
verknüpft. Der August endet etwa drei Wochen vor Herbstbeginn. Daher
entspricht der Sonnenstand drei Wochen nach Frühlingsbeginn dem von
Ende August. In diesem Jahr war der Tag, an dem die Sonnenhöhe den
Wert vom 31. August erreichte, der 13. April. Heute entspricht der
Sonnenstand dem des 24. August.
Die die Haut schädigende Sonnenstrahlung liegt im ultravioletten
Bereich. Sie wird allgemein als UV-Strahlung bezeichnet. Als Maß für
die Schädigung gibt es den UV-Index.
Der UV-Index gibt die Belastung der Haut beim täglichen
Sonnenhöchststand an. Daher entspricht derzeit der UV-Index bei
gleicher Wetterlage den Werten Ende August.
Er ist unter anderem abhängig von Breitengrad, Jahres- und Tageszeit.
Bei wolkenlosem Wetter und außerhalb von Ozonlöchern gilt:
Breitengrad : Je weiter man auf der Nordhalbkugel nach Norden
kommt, umso geringer wird der UV-Index.
Jahreszeit : Je näher man der Sommersonnenwende am 21. Juni ist,
desto höher ist der UV-Index (und damit entspricht bezüglich
des UV-Index das astronomische/kalendarische Frühjahr dem
Sommer und nicht dem Herbst).
Tageszeit : Der UV-Strahlung ist am stärksten um die astronomische
Mittagszeit, die in Deutschland etwa gegen 13:30 Uhr
Mitteleuropäischer Sommerzeit erreicht wird. Die Zeitspanne, in der
man insbesondere von Mai bis Anfang August die Sonne bei uns
ungeschützt meiden sollte, liegt etwa zwischen 11 und 16 Uhr
gesetzlicher Zeit.
Was besagen die Werte des Index?
0- 2 schwache Belastung
3- 5 mittlere Belastung
6- 7 hohe Belastung
8-10 sehr hohe Belastung
>10 extreme Belastung
Im Norden Deutschlands wird im Hochsommer die 7 und im Süden die 8
erreicht; Mittelmeerurlauber satteln da noch ein bis zwei Stufen
drauf und direkt unter der Sonne geht's bis 12, wenn sie denn während
der dortigen Regenzeit scheint.
Natürlich spielen noch weitere Faktoren wie die Art eventueller
Bewölkung und die Umgebung (z.B. Wasser oder Schnee) für die
Sonnenbrandgefahr eine Rolle. Bewölkung verringert den Wert, die
Umgebung verstärkt ihn unterschiedlich stark. Die Lufttemperatur hat
allerdings auf den Index keinen Einfluss.
Besorgen Sie sich also heute Sonnencreme, um ohne Sonnenbrand über
das Osterfest zu kommen. Zumindest mal über den Sonntag, denn für den
Montag sagen die Wettermodelle mehr Wolken als Sonne vorher.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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