16. Februar 2014 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Hurra, Hurra der Lenz war da
In der Tat, am gestrigen Samstag lies sich der Frühling blicken. Gestern waren es im Mittel 7,5 Grad, und somit wärmer als die Mitteltemperatur im April, in dem die Mitteltemperatur (1961-1990) 7,3 Grad beträgt.
In den Niederungen stieg die Quecksilbersäule verbreitet über 10
Grad, im Alpenföhn sogar auf 15 bis fast 20 Grad. Am bezüglich der
Temperatur immer rekordverdächtigen Oberrhein (dort finden wir auch
mit 21 Grad den Allzeitrekord für einen 15. Februar) hat der
Dauerregen jeglichen Angriff darauf erfolgreich verhindert.
Vielerorts gab es jedoch gestern Rekordwerte.
Nicht nur an den Alpen, wo in München mit 19,4 Grad der seit 1925
bestehende Tagesrekord von 18,2 Grad um 1,2 Grad übertroffen wurde,
sondern auch im hohen Norden, wo in Quickborn bei Hamburg der Wert
von 11,6 Grad aus 1958 mit 13,2 abgelöst wurde.
Gestern hatten insgesamt etwa 20% aller Stationen das höchste jemals
am 15. Februar gemessene Maximum. Viele Stationen auch das höchste
jemals gemessene Tagesmittel und die wärmste Nacht dieses Tages.
Selbst wenn man sich nicht auf diesen einen Tag bezieht, sondern die
Dekadenmaxima (11.-20. Februar) heranzieht, gab es örtlich neue
Höchstwerte. Am Hohenpeißenberg (50 km südwestlich von München) wurde
der Rekord von 16,3 Grad aus 1899 mit 17,9 Grad deutlich übertroffen.
Und auch am Münchener Flughafen war es in diesem Zeitraum noch nie so
warm, allerdings gibt es von dort Messungen erst seit 1992.
Auf den gesamten Monat bezogen hat es allerdings nicht für
Temperaturrekorde gereicht.
Spannend bleibt aber, ob es der Monatsmittelwert der Temperatur im
Februar auf's Treppchen schafft oder nur ein undankbarer vierter oder
fünfter Rang in der langjährigen Statistik bleibt. Derzeit liegen wir
mit einem deutschlandweiten Temperaturplus von 3,3 Grad (Mittelwert
0,3 Grad) zumindest für einen der ersten 10 Plätze recht gut im
Rennen.
Und wie geht es weiter?
Im Süden wird es am heutigen Sonntag zwar einen Temperatursturz um
gut 10 Grad geben, insgesamt aber geht es mild weiter. Höchstwerte
nahe 10 Grad sind eher der Regelfall und Frost tritt überwiegend nur
bei Aufklaren auf.
Für die Goldmedaille wird es trotz des weiterhin milden Wetters
sicher nicht reichen. Um die 5,7 Grad aus dem Jahr 1990 zu
übertreffen, müssten die restlichen Februartage alle noch viel milder
als gestern sein.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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