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31. Dezember 2013 | Dipl.-Met. Lars Kirchhübel

Das Wetter in der Silvesternacht im Vergleich

Wie schon über die Weihnachtstage hinweg liegt Deutschland weiterhin in einer westlichen Grundströmung. Dabei wird in der Silvesternacht auch ein neuer Tiefausläufer erwartet.

Schon am Abend des letzten Tages 2013 wird der Regen den äußersten Westen erreichen und in der Folge weiter nach Osten ausbreiten. Zum Jahreswechsel wird der Niederschlag die Regionen vom Emsland bis zum Oberrhein erreicht haben. Weiter östlich können die Raketen meist noch in den niederschlagsfreien, nach Osten zu Teil auch noch klaren Himmel starten. Die Temperaturen erreichen dabei um Mitternacht Werte zwischen 7 Grad am Niederrhein und bis -7 Grad an den Alpen. In Berlin wird das neue Jahr bei Temperaturen um 0 Grad begrüßt. In München müssen sich die Bürger bei frostigen Temperaturen bis -3 Grad warm einpacken. In Frankfurt wird es wohl noch leicht im positiven Bereich bleiben. In Hamburg (um 3 Grad), Freiburg (um 2 Grad), Köln (um 5 Grad) und Saarbrücken (um 2 Grad) starten die Bürger für die Jahreszeit mit relativ milden Werten ins neue Jahr.

Jahreswechsel 2013/14 - im Nordwesten eher mild, im Südosten frostig.
Jahreswechsel 2013/14 - im Nordwesten eher mild, im Südosten frostig.


Im letzten Jahr (Jahreswechsel 2012/2013) gab es von den Temperaturen
her ein teilweise deutliches Nord-Süd-Gefälle. Jedoch waren die
Tiefstwerte in der Silvesternacht insbesondere in den südlichen
Regionen noch um ein paar Grad höher. An der Nordsee wurden Werte bis
zu 6 Grad erreicht. In Bayern lag die Temperatur meist um den
Gefrierpunkt, an den Alpen gab es teils mäßigen Frost. Strenger Frost
wurde nicht beobachtet. Selbst auf der Zugspitze lag die Temperatur
mit -9,6 Grad über dem Schwellenwert. Diese Temperaturverteilung
spiegelt sich auch in den deutschen Großstädten wieder. In der
Hauptstadt Berlin wurden um 5 Grad gemessen. In der bayerischen
Landeshauptstadt lagen die Werte bei etwa -2 Grad. Im
Rhein-Main-Gebiet pendelten sich die Tiefstwerte zum Jahreswechsel
auf um 4 Grad ein. Auch in der Rheinmetropole Köln feierten die
Bürger bei um 4 Grad in das Jahr 2013 hinein. In Freiburg zeigten die
Messgeräte knapp 3 Grad und in Saarbrücken um 0 Grad an. Im Hamburger
Umfeld wurden um 4 Grad beobachtet. Noch eine Nacht vorher wurden
jedoch an vielen Stationen die höchsten Tiefstwerte für Ende Dezember
seit Beginn der Aufzeichnungen notiert.

Im vieljährigen Vergleich liegt die Tagesmitteltemperatur zum
Jahreswechsel (Tag und Nacht im Referenzzeitraum von 1961 bis 1990 im
Mittel) in Hamburg bei etwa 0,5 Grad. Somit lagen die Temperaturen
dort zum Jahreswechsel (Silvester und Neujahr) um ca. 6 Grad über dem
Mittel (31.12.12, +8,2 Grad; 01.01.13, +4,7 Grad). In Berlin betrugen
die positiven Abweichungen gegenüber dem vieljährigen Mittel von etwa
0,4 Grad in etwa 6,8 Grad (31.12.12, +7,6 Grad; 01.01.13, +5,9 Grad).
An Rhein bzw. Main in Köln und Frankfurt gab es bei Mittelwerten von
1,6 bzw. 0,7 Grad ebenfalls deutlich positive Anomalien von ca. 6,1
Grad (Köln: 31.12.12, +7,1 Grad; 01.01.13, +5,2 Grad; Frankfurt:
31.12.12, +6,8 Grad; 01.01.13, +5,4 Grad). Weiter westlich in
Saarbrücken liegt die vieljährige Tagesmitteltemperatur für den
Silvestertag und für Neujahr bei 0,9 Grad. Somit wurde dort das
Mittel zum letzten Jahreswechsel um 5,1 Grad (31.12.12, +5,6 Grad;
01.01.13, +4,6 Grad) übertroffen.

In diesem Jahr wird der letzte Tag des Jahres in Hamburg bei einem
Tagesmittel von um 5 Grad (Mittel über 24 Stunden von 07 MEZ 31.12.13
bis 07 MEZ 01.01.14.) wieder deutlich über dem vieljährigen Mittel
von ca. 0,5 Grad liegen. Auch in Frankfurt und Köln werden bezüglich
der vieljährigen Mittel von 0,7 bzw. 1,6 Grad positive Abweichungen
von etwa 2,5 bzw. 5,5 Grad erwartet. In Berlin wird dieser
Jahreswechsel in etwa im Bereich des vieljährigen Mittels von 0,4
Grad liegen. In München könnte es aufgrund der doch frostigen
Temperaturen in der Silvesternacht bezüglich eines vieljährigen
Mittels von 0,1 Grad zu einer negativen Abweichung um ein halbes Grad
kommen.

Liebhaber eines sehr frostigen Jahreswechsels sollten sich in diesem
Jahr europaweit im Norden und dort speziell in Norwegen oder auch in
der Schweiz und in Österreich umsehen. Dort können die Temperaturen
bei Aufklaren über Schnee um Mitternacht teilweise auf Werte um -10
Grad absinken. Selbst in Osteuropa werden diese Temperaturen nicht
erreicht. Von Polen bis nach Westrussland liegen die Werte zum
Jahreswechsel um oder nur leicht unter dem Gefrierpunkt. Weltweit
gesehen wären auch viele Regionen in Nordamerika und Teilen Asiens
für einen winterlichen Start ins neue Jahr zu haben. In Kanada werden
fast flächendeckend Temperaturen zwischen -10 und -30 Grad erwartet.
Lediglich an der Pazifikküste bleibt es mit um 0 Grad etwas wärmer.
Auch in den USA erreichen im Norden und Osten die
Mitternachtstemperaturen Werte im mäßigen bis strengen Frostbereich.
Selbst in Texas werden nur geringe positive Werte erwartet. Östlich
des Urals fallen im kontinentalen Klima die Werte sogar bis auf unter
-40 Grad. In der Mongolei sowie im Norden Chinas pendeln sich die
Werte meist zwischen -10 und -20 Grad ein. Wärmer bleibt hingegen
Richtung Pazifik. An der chinesischen Küste werden zum Jahreswechsel
wohl Temperaturen um 10 Grad herrschen.

Wer jedoch gerne einmal einen Jahreswechsel unter sommerlichen
Bedingungen feiern möchte, sollte sich noch schnell auf die
Südhalbkugel bewegen. Dort ist derzeit Sommer. In Australien sind
dabei nächtliche Temperaturen zwischen 15 und 30 Grad drin. Auch in
Afrika und Südamerika feiern die Menschen bei Werten meist über 20
Grad den Jahreswechsel.

Damit wünsche ich allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2014.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD