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02. Dezember 2013 |

Deutschlandwetter im November 2013:

Mammatus-Wolken
Mammatus-Wolken


Recht mild, aber nass bei wenig Sonnenschein

Im November 2013 befand sich Mitteleuropa zunächst in einer kräftigen westlichen Strömung, mit der zahlreiche Tiefdruckgebiete über Deutschland hinweg zogen. So kamen meist milde Luftmassen heran und verursachten häufig Niederschläge. Im zweiten Monatsdrittel schlugen die Tiefdruckgebiete eine nördlichere Bahn ein und Deutschland gelangte unter den Einfluss von Hochdruckgebieten. Dies führte, der Jahreszeit entsprechend, oft zu Nebel oder Hochnebel. Im letzten Drittel wechselten mildere und kältere sowie trockene und nasse Tage einander ab. So ergab sich insgesamt ein milder und recht nasser November mit wenig Sonne. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Anfangs noch sehr mild, in der zweiten Monatshälfte deutlich kälter

In Deutschland lag die Durchschnittstemperatur im November 2013 mit 4,5 Grad Celsi-us leicht über dem international gültigen Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990 (4,0°C). Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 (4,4°C) betrug die Abweichung nur plus 0,1 Grad. Deutschland lag zunächst in einer sehr milden Westströmung, der Süden kurzzeitig auch im Bereich warmer Mittelmeerluft. Bis zum 17. lag die landesweite Mitteltemperatur noch deutlich über dem vieljährigen Mittel. Die höchsten Temperaturen wurden diesmal mit Föhnunterstützung am 8. im Alpenvorland gemessen: Simbach am Inn meldete mit 20,4°C das landesweit höchste Maximum. Im zweiten Monatsdrittel gelangte Deutschland unter höheren Luftdruck mit bodennaher Kaltluft und örtlichem Nebel, bevor in der dritten Dekade unter Zufuhr von kalten Polarluftmassen winterliche Phasen mit Frost und Schnee bis in tiefere Lagen zunahmen. Am 28. wurde in Reit im Winkl über einer bereits geschlossenen Schneedecke das bundesweit tiefste Minimum von minus 15,9°C registriert.

Zunächst sehr nass, später trockener

Im bundesweiten Durchschnitt fielen im November 2013 mit rund 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 108 Prozent des vieljährigen Klimawertes von 66 l/m². Die Niederschläge konzentrierten sich vor allem auf die erste Dekade, in der regenreiches teilweise auch stürmisches Westwetter dominierte. Bis zum 9. des Monats wurde an einigen Stationen bereits das Monatssoll an Niederschlägen übertroffen. Im zweiten Monatsdrittel nahm unter Hochdruckeinfluss die Niederschlagsneigung deutlich ab, bevor im weiteren Verlauf der Winter häufiger seine Visitenkarte abgab. In den Mittelgebirgen und Alpen bildete sich verbreitet eine Schneedecke.

Sonnenscheinbilanz überwiegend negativ

Bundesweit blieb die Sonnenscheindauer diesmal mit rund 45 Stunden um 14 Prozent unter ihrem Soll von 53 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne im Norden: In Schleswig-Holstein schaffte es die Sonne verbreitet auf ein Plus von 50 Prozent des Normalwertes, in Teilen der Mittelgebirge dagegen nur auf die Hälfte des Solls.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2013 (In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

Schleswig-Holstein und Hamburg: Im November 2013 registrierten die Meteorologen für Schleswig-Holstein 5,7°C (5,0°C), 67 l/m² (83 l/m²) und ca. 73 Sonnenstunden (50 Stunden), für Hamburg 5,8°C (5,2 °C), l/m² 65 l/m² (67 l/m²) und 69 Stunden (49 Stunden) Sonnenschein. Damit war Schleswig-Holstein im November 2013 das sonnenscheinreichste Bundesland, gefolgt von Hamburg. Im Ostseebad Schönhagen schien die Sonne mit etwa 87 Stunden am längsten. Sturmtief ?Friedrich? verursachte am 3. in Schleswig-Holstein mit Spitzenböen über 100 km/h einige Schäden.

Niedersachsen und Bremen: Niedersachsen gehörte im November 2013 mit 5,4°C (4,9°C) zu den wärmeren Bundesländern. Bremen platzierte sich mit 6,1°C (5,2°C) sogar an der Spitze. In Niedersachsen wurden ca. 56 Stunden (49 Stunden) Sonnenschein registriert. Bremen war mit ca. 67 Stunden (51 Stunden) drittsonnigstes Land. In Niedersachsen fielen im November 71 l/m² (66 l/m²) und in Bremen 76 l/m² (66 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Mit 5,5°C (4,5°C) wies Mecklenburg-Vorpommern im November 2013 die höchste positive Temperaturabweichung auf. Es war mit ca. 50 l/m² (52 l/m²) eine der wenigen vergleichsweise trockenen Regionen. Mit etwa 56 Stunden (52 Stunden) gab es im Land mehr Sonne als üblich.

Brandenburg und Berlin: Brandenburg mit 5,2°C (4,4°C) und Berlin mit 5,5°C (4,7°C) zählten im November 2013 zu den milderen Bundesländern. Mit rund 50 l/m² in Brandenburg (45 l/m²) und 51 l/m² in Berlin (48 l/m²) war die Niederschlagsbilanz leicht positiv. Die Sonne zeigte sich in Brandenburg etwa 44 Stunden (50 Stunden) und in Berlin 39 Stunden (50 Stunden). Damit belegt Berlin hier einen der hinteren Plätze.

Sachsen-Anhalt: Bei durchschnittlich 4,9°C (4,5°C) meldete Sachsen-Anhalt im November 2013 eine Niederschlagsmenge von 65 l/m² (43 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von 47 Stunden (51 Stunden). Beim Niederschlag hatte Sachsen-Anhalt das deutlichste Plus aller Länder (ca. 50 Prozent). In Quedlinburg fiel mit nahezu 70 l/m² gar mehr als das Doppelte des normalen Niederschlags (30 l(m²).

Sachsen: In Sachsen war der November 2013 mit 4,3°C (3,8°C) recht zu mild. Niederschlag fiel vergleichsweise wenig. Der DWD registrierte 43 l/m² (52 l/m²). Damit war Sachsen das Bundesland mit den geringsten Niederschlagsmengen. Mit etwa 38 Stunden (54 Stunden) gehörte Sachsen zu den sonnenscheinärmeren Bundesländern.

Thüringen: Die DWD-Meteorologen verbuchten für Thüringen eine mittlere Temperatur von 3,8°C (3,3°C). Damit war es das kälteste Land nach Bayern. Die Niederschlagsmenge betrug 67 l/m² (56 l/m²). Mühlhausen-Görmar übertraf am 9. des Monats mit 47 l/m² sein vieljähriges Niederschlagssoll von 36 l/m² deutlich. Mit einer Sonnenscheindauer von 34 Stunden (49 Stunden) belegt das Land diesmal den letzten Platz.

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen wies mit 5,0°C (5,1°C) als einziges Land eine minimal negative Temperaturabweichung auf. Es fielen rund 80 l/m² (78 l/m²) Niederschlag. Beim Sonnenschein wurden mit 36 Stunden (53 Stunden) nur 68 Prozent des Solls erreicht. Einige Orte im Sauerland sahen die Sonne gerade mal 22 Stunden.

Hessen: In Hessen betrug die Durchschnittstemperatur 4,2°C (3,8°C). Die Niederschlagsmenge überstieg das Soll (71 l/m²) mit ca. 77 l/m² leicht. Die Sonnenscheindauer blieb mit 41 Stunden (43 Stunden) etwas hinter den Erwartungen zurück.

Rheinland-Pfalz: Der November 2013 war in Rheinland-Pfalz mit 4,4°C (4,1°C) etwas zu mild. Die Niederschlagsmenge lag mit 80 l/m² (75 l/m²) leicht über dem Soll. Die Sonne schien nur 42 Stunden statt der zu erwartenden 53 Stunden.

Saarland: Laut DWD war das Saarland im November 2013 mit 106 l/m² (95 l/m²) das niederschlagsreichste Bundesland. Die Durchschnittstemperatur betrug 4,7°C (4,3°C). Die Sonne schien mit 43 Stunden (53 Stunden) seltener als üblich.

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg lag die mittlere Temperatur im November 2013 bei 3,9°C (3,5°C). Mit knapp 100 l/m² übertraf die Niederschlagsmenge in Baden-Württemberg den Klimawert (82 l/m²) um 20 Prozent. Damit war das Land das zweitnasseste. Die Sonne schien in Baden-Württemberg ca. 45 Stunden (62 Stunden). Niederschlagsreichster Ort in Deutschland war Freudenstadt mit insgesamt fast 200 l/m² (110 Prozent). Am 4. des Monats fielen in Todtmoos im Schwarzwald 42,4 l/m².

Bayern: In Bayern betrug die Mitteltemperatur 3,5°C (2,8°C). Damit war es im Freistaat am kältesten. Es wurde eine Niederschlagsmenge von etwa 78 l/m² (70 l/m²) registriert. In Bayern schien die Sonne etwa 43 Stunden (57 Stunden). Die höchsten Temperaturen des Monats wurden am 8. mit Föhnunterstützung im Alpenvorland gemessen: Simbach am Inn meldete 20,4°C. Die Mittelgebirge im Norden Bayerns gehörten im November 2013 zu den sonnenscheinärmsten Gebieten in Deutschland. Teilweise wurden nur wenig mehr als 20 Stunden registriert.

*Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.



Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse von 2 000 Messstationen des
Deutschen Wetterdienstes (DWD) in ganz Deutschland

Besonders warme Orte im November 2013*

1. Platz Helgoland (Schleswig-Holstein) 8,7°C Abweich. +1,1 Grad
2. Platz Borkum-Flugplatz (Niedersachsen) 7,9°C Abweich. +1,6 Grad
3. Platz Norderney (Niedersachsen) 7,8°C Abweich. +1,5 Grad

Besonders kalte Orte im November 2013*

1. Platz Carlsfeld (Sachsen) 0,8°C Abweich. +0,4 Grad
2. Platz Neuhaus am Rennweg (Thüringen) 0,9°C Abweich. +0,9 Grad
3. Platz Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) 1,1°C Abweich. +1,1 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im November 2013**

1. Platz Sankt Blasien-Menzenschwand (Baden-Württemberg) 236,7 l/m²
122 Prozent
2. Platz Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) 228,0 l/m² 127
Prozent
3. Platz Todtmoos (Baden-Württemberg) 225,0 l/m² 117 Prozent

Besonders trockene Orte im November 2013**

1. Platz Dresden-Strehlen (Sachsen) 25,4 l/m² 56 Prozent
2. Platz Kubschütz (Sachsen) 28,7 l/m² 55 Prozent
3. Platz Dresden-Klotzsche (Sachsen) 30,2 l/m² 59 Prozent

Besonders sonnenscheinreiche Orte im November 2013**

1. Platz Schönhagen-Ostseebad (Schleswig-Holstein) 86 Stunden 175
Prozent
2. Platz Schleswig-Jagel (Schleswig-Holstein) 84 Stunden 165 Prozent

3. Platz Ostenfeld-Rendsburg (Schleswig-Holstein) 83 Stunden 167
Prozent

Besonders sonnenscheinarme Orte im November 2013**

1. Platz Kronach (Bayern) 20 Stunden 46 Prozent
2. Platz Lennestadt-Theten (Nordrhein-Westfalen) 23 Stunden 55
Prozent
3. Platz Lichtenhain-Mittelndorf (Sachsen) 23 Stunden 55 Prozent


Bergstationen oberhalb 920 m NN sind hierbei nicht berücksichtigt.

* Monatsmittel und Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt

** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen
Monatswertes zum vieljährigen Mittelwert der jeweiligen Station
(normal = 100 Prozent)




Deutschlandwetter im Herbst 2013:



Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse von 2 000 Messstationen des
Deutschen Wetterdienstes (DWD) in ganz Deutschland


Besonders warme Orte im Herbst 2013*

1. Platz Helgoland (Schleswig-Holstein) 12,3°C Abweich. +1,0 Grad
2. Platz Köln-Stammheim (Nordrhein-Westfalen) 11,6°C Abweich. +0,4
Grad
3. Platz Norderney (Niedersachsen) 11,5°C Abweich. +1,0 Grad

Besonders kalte Orte im Herbst 2013*

1. Platz Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) 5,6°C Abweich. +0,6 Grad
2. Platz Carlsfeld (Sachsen) 5,7°C Abweich. +0,5 Grad
3. Platz Kahler Asten (Nordrhein-Westfalen) 5,9°C Abweich. +0,2 Grad


Besonders niederschlagsreiche Orte im Herbst 2013**

1. Platz Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) 742,9 l/m² 154
Prozent
2. Platz Sankt Blasien-Menzenschwand (Baden-Württemberg) 669,8 l/m²
151 Prozent
3. Platz Malsburg-Marzell (Baden-Württemberg) 609,4 l/m² 167 Prozent

Besonders trockene Orte im Herbst 2013**

1. Platz Wustrow (Brandenburg) 86,1 l/m² 79 Prozent
2. Platz Passow (Brandenburg) 90,5 l/m² 67Prozent
3. Platz Berkholz-Meyenburg (Brandenburg) 92,8 l/m² 79 Prozent

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Herbst 2013**

1. Platz Rostock-Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) 355 Stunden 113
Prozent
2. Platz Arkona (Mecklenburg-Vorpommern) 355 Stunden 107 Prozent
3. Platz Greifswalder Oie (Mecklenburg-Vorpommern) 344 Stunden 107
Prozent

Besonders sonnenscheinarme Orte im Herbst 2013**

1. Platz Kahler Asten (Nordrhein-Westfalen) 198 Stunden 71 Prozent
2. Platz Braunlage (Niedersachsen) 198 Stunden 67 Prozent
3. Platz Neuhaus am Rennweg (Thüringen) 216 Stunden 72 Prozent

Bergstationen oberhalb 920 m NN sind hierbei nicht berücksichtigt.

* Jahreszeitenmittel und Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt

** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen
Jahreszeitenwertes zum vieljährigen Mittelwert der jeweiligen Station
(normal = 100 Prozent)



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© Deutscher Wetterdienst

Bild: Uwe Bachmann (DWD-Zentrale Offenbach)